Reibekuchen Rezept
Reibekuchen sind eine traditionelle Spezialität aus der deutschen Küche. In der dunklen Jahreszeit werden sie besonders gerne gegessen. Sie werden aus geriebenen Kartoffeln zubereitet und schmecken wunderbar mit Apfelmus oder Lachs.
Martin
93 Rezepte
Vorbereitungszeit
15 min
Kochzeit
15 min
Schwierigkeit
easy
Bewertung
5.0 / 5
Das brauchst du
| 1 kg | Kartoffeln |
| 2 | Eier |
| 2 EL | Mehl |
| 1 TL | Salz |
| 0.5 TL | Pfeffer |
| 1 | Zwiebel |
| 1 TL | Backpulver |
| Öl |
Zubereitung
-
1
Die Kartoffeln schälen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen, um Oxidation zu verhindern. Dann die Kartoffeln grob reiben, entweder mit einer Handreibe oder in einer Küchenmaschine.
-
2
Die geriebenen Kartoffeln in ein sauberes Küchentuch geben und gut auspressen, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
-
3
In einer großen Schüssel die ausgedrückten Kartoffeln mit den Eiern, dem Mehl, Salz, Pfeffer und nach Belieben der geriebenen Zwiebel und Backpulver vermengen, bis alles gut miteinander verbunden ist.
-
4
Eine große Pfanne mit etwas Öl erhitzen. Mit einem Esslöffel kleine Portionen des Teigs in die Pfanne geben und flach drücken, sodass die Reibekuchen etwa 2-3 cm dick sind. Bei mittlerer Hitze auf jeder Seite ca. 3-4 Minuten braten, bis sie goldbraun und knusprig sind. Die fertigen Reibekuchen auf Küchenpapier abtropfen lassen, um überschüssiges Öl zu entfernen.
-
5
Die Reibekuchen am besten mit Apfelmus, Kräuterquark oder Lachs sofort servieren, solange sie noch heiß sind.
Reibekuchen sind viel mehr als nur knusprig gebratene Kartoffelfladen. In der dunklen Jahreszeit landen sie besonders oft auf dem Teller und versetzen fast jeden mit ihrem Duft zurück in die Kindheit. Die Zubereitung von Reibekuchen ist einfach, mit wenigen Zutaten und etwas Liebe schmeckt dieses deutsche Traditionsgericht wie auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Straßenfest. Authentisches Reibekuchen zu Hause gelingt auch ohne viel Erfahrung - wie das geht, welche Fehler vermieden werden sollten und wie das perfekte Reibekuchen gemacht wird, erklärt dieser große Guide mit vielen Tipps und einzelnen Varianten.
Welche Zutaten braucht man für klassisches Reibekuchen und warum sind sie so wichtig?
Wer ein richtig gutes Reibekuchen zaubern möchte, sollte auf die passenden Zutaten achten. Die wichtigste Rolle spielen natürlich die Kartoffeln. Festkochende Kartoffeln sind ideal, denn sie sorgen dafür, dass der Teig nicht zu wässrig wird und beim Braten eine schöne knusprige Kruste entsteht. Neben einem Kilogramm Kartoffeln kommen meistens noch zwei Eier in den Teig. Die Eier binden die Masse und geben ihr etwas Stabilität, so dass die Reibekuchen beim Ausbacken nicht zerfallen. Für die typische Bindung sorgt auch das Mehl - meistens reichen zwei Esslöffel aus, alternativ kann bei glutenfreiem Bedarf auch Kartoffelmehl ausprobiert werden.
Salz und Pfeffer dürfen natürlich nicht fehlen, beide sorgen für Grundwürzung und machen die Reibekuchen schön herzhaft. Viele schwören außerdem auf eine geriebene Zwiebel, denn die bringt ein bisschen Süße und Schärfe ins Spiel. Als kleiner Geheimtipp kann ein Teelöffel Backpulver hinzugefügt werden, das sorgt für eine besonders fluffige und lockere Konsistenz.
Nicht zu vergessen ist das Fett zum Ausbacken. Sonnenblumenöl oder Rapsöl funktionieren super, da sie einen neutralen Geschmack haben und sehr hoch erhitzbar sind. Wer mag, kann für ein besonders authentisches Aroma auch Butterschmalz nutzen, wie es in manchen Regionen Deutschlands üblich ist.
Wie gelingt die perfekte Zubereitung von Reibekuchen?
Beim perfekten Reibekuchen zubereiten kommt es auf ein paar entscheidende Kniffe an. Zuerst werden die Kartoffeln geschält und in eine Schüssel mit kaltem Wasser gelegt. Dieser Schritt verhindert, dass sie braun werden, denn durch das Wasser nimmt die Stärke keinen Kontakt zur Luft auf. Nach kurzem Einweichen werden die Kartoffeln grob gerieben. Dazu eignet sich eine klassische Küchenreibe oder auch eine Küchenmaschine, je nachdem was gerade zur Hand ist. Je grober gerieben wird, desto rustikaler wird später die Struktur der Reibekuchen.
Ganz wichtig ist anschließend das Ausdrücken der geriebenen Kartoffeln. Damit die Reibekuchen beim Braten nicht matschig werden, muss möglichst viel Flüssigkeit entfernt werden. Dazu gibt man die Kartoffelraspeln einfach in ein sauberes Küchentuch, schlägt das Tuch ein und presst kräftig alles aus. Das abgetropfte Wasser kann weggegossen werden.
Jetzt geht’s ans Mischen der weiteren Zutaten. In einer großen Schüssel werden die fest ausgedrückten Kartoffelraspeln mit den Eiern, dem Mehl, Salz, Pfeffer, eventuell frischer Zwiebel und für alle, die es möchten, noch einem Löffel Backpulver gut vermengt. Die Masse sollte zwar feucht, aber nicht zu flüssig sein.
Im nächsten Schritt wird eine große Pfanne auf mittlere Temperatur erhitzt und etwas Öl hinzugegeben. Die Kartoffelmasse wird portionsweise mit einem Esslöffel in die Pfanne gesetzt und leicht angedrückt. So entstehen handtellergroße kleine Fladen, die etwa zwei bis drei Zentimeter dick sind. Die Temperatur ist wichtig: Sind die Reibekuchen zu schnell braun, ist die Hitze zu hoch und sie bleiben innen roh. Lieber bei mittlerer Stufe arbeiten und jede Seite drei bis vier Minuten schön goldbraun braten. Auch die Wahl des Fetts beeinflusst das Aroma: Sonnenblumenöl oder Rapsöl sind neutral und machen die Reibekuchen klassisch, während Butterschmalz einen ganz besonderen traditionellen Geschmack liefert.
Die fertigen Reibekuchen kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen, damit überschüssiges Fett aufgenommen wird. Danach am besten sofort servieren, solange sie außen knusprig und innen zart sind.
Warum werden Reibekuchen manchmal nicht knusprig oder zerfallen beim Braten?
Viele kennen das Problem: Man möchte klassisches Reibekuchen braten, aber der Teig zerfällt oder die Oberfläche bleibt labbrig. Meistens liegt die Ursache an zu viel Feuchtigkeit in der Kartoffelmasse. Daher ist das gründliche Ausdrücken der geriebenen Kartoffeln ein unverzichtbarer Schritt. Je trockener die Raspel, desto besser wird die Bindung und desto knuspriger können die Reibekuchen ausbacken. Falls die Masse trotzdem noch zu feucht erscheint, kann noch ein zusätzlicher Esslöffel Mehl helfen.
Ein weiterer Fehler beim Reibekuchen zubereiten ist zu wenig Fett oder eine zu niedrige Brattemperatur. Für eine richtig schöne Kruste sollte ausreichend Öl in der Pfanne sein, sodass die Reibekuchen an den Rändern fast im Fett schwimmen. Ist die Temperatur zu niedrig, saugen sie sich zu sehr mit Öl voll und werden matschig statt knusprig.
Die Kartoffelsorte macht ebenfalls einen Unterschied. Festkochende Kartoffeln enthalten weniger Stärke, was hilft, die Konsistenz kontrollierbar zu halten. Wer einmal mehlig kochende Kartoffeln probiert, merkt schnell, dass der Teig zu klebrig sein und die Form verlieren kann.
Eine letzte Ursache für Probleme liegt manchmal in der Größe der Reibekuchen. Werden sie zu groß oder zu dick geformt, garen sie innen nicht durch, während sie außen schon gebräunt sind. Für das perfekte Reibekuchen am besten kleine Fladen formen und eher flach drücken.
Kann das klassische Reibekuchen vorbereitet oder aufbewahrt werden?
Reibekuchen schmeckt frisch aus der Pfanne einfach am besten - und der unwiderstehlich knusprige Biss lässt sich nicht wirklich auf Vorrat halten. Allerdings gibt es ein paar Tipps, wie man das authentische Reibekuchen zu Hause vorbereiten oder aufbewahren kann. Die rohe Kartoffelmasse selbst sollte nicht zu lange stehen, da sie sich verfärbt und Flüssigkeit zieht. Wer dennoch etwas vorbereiten möchte, kann die Kartoffeln bereits reiben und gut in Wasser aufbewahren (maximal einige Stunden), erst kurz vor dem Braten wird dann alles gut ausgedrückt und mit den restlichen Zutaten vermischt.
Gekochte Reibekuchen lassen sich einige Stunden bei Zimmertemperatur lagern. Im Ofen bei etwa 100 Grad können sie auf einem Gitter kurz warm und knusprig gehalten werden. Im Kühlschrank bleibt Reibekuchen zwar essbar, verliert jedoch deutlich an Knusprigkeit und Aroma. Zum Aufwärmen eignen sich der Backofen oder eine heiße Pfanne – so werden die Reibekuchen wieder etwas knuspriger als in der Mikrowelle.
Wird ein größerer Vorrat gebraucht, können Reibekuchen sogar eingefroren werden. Nach dem Auftauen bringt eine kurze Zeit im Backofen oder im Toaster den Genuss zurück, ganz wie frisch gebraten.
Welche Beilagen passen am besten zum originalen Reibekuchen?
Kaum ein Gericht ist so vielseitig in der Servierart wie Reibekuchen. Der absolute Klassiker bleibt Apfelmus – süß und fruchtig als perfekte Ergänzung zum würzigen, knusprigen Kartoffelfladen. Auch Kräuterquark ist ein gern gesehener Begleiter, besonders an warmen Tagen, wenn es etwas erfrischender sein darf. In manchen Regionen Deutschlands werden Reibekuchen auch gerne mit Räucherlachs und einer kleinen Portion Meerrettich serviert, das ergibt einen edlen Touch für ein festliches Essen.
Für herzhafte Genießer passen ebenso gut selbstgemachtes Sauerkraut, deftiger Schmand oder ein bunter Blattsalat als frische Beilage. Und nicht zuletzt kommen Reibekuchen auf dem Weihnachtsmarkt oder bei Straßenfesten oft mit Rübenkraut oder Zuckerrübensirup auf den Teller, das ist besonders typisch im Rheinland.
Wer Lust auf neue Kombinationen hat, kann Reibekuchen mit gebratenen Pilzen, Spiegelei oder auch pikantem Chutney servieren. Hauptsache, die kleinen Kartoffelplätzchen landen heiß und möglichst knusprig auf dem Tisch.
Welche kleinen Tricks, regionale Unterschiede oder Varianten machen Reibekuchen besonders spannend?
Tipps für Reibekuchen gibt es viele – und beinahe jede Region Deutschlands hat ihre eigenen kleinen Geheimnisse. Während der klassische rheinische Reibekuchen in viel Fett ausgebacken und traditionell mit Apfelmus gegessen wird, taucht das Gericht unter anderem Namen im ganzen Land auf: im Westen heißen sie „Pillekuchen“, in Hessen und Thüringen werden sie als „Kartoffelpuffer“ zubereitet, im Süden manchmal auch „Baggers“ oder „Dötsch“. Allen Varianten gemeinsam ist, dass rohe Kartoffeln gerieben und zu Fladen verarbeitet werden.
Regionale Raffinessen zeigen sich in den Zutaten: So kommen in Bayern oft ein paar Gramm Majoran oder Muskatnuss in den Teig, was für eine besondere Würze sorgt. In Norddeutschland wird manchmal ein Löffel Haferflocken oder geriebener Apfel mit eingemischt, um das Aroma abzurunden.
Ein kleiner Trick für extra Knusprigkeit ist das Einlegen der Kartoffelraspeln in Eiswasser, bevor sie ausgedrückt werden. Das zieht noch mehr Stärke heraus und gibt ein besonders krosses Ergebnis beim Braten. Wer einen leichten Kartoffelpuffer bevorzugt, ersetzt einen Teil der Kartoffeln durch fein geriebene Möhren oder Sellerie.
Für eine glutenfreie Variante einfach das normale Mehl durch Kartoffel- oder Reismehl ersetzen. Auch vegane Reibekuchen gelingen im Handumdrehen, wenn die Eier einfach durch einen kleinen Schuss Mineralwasser oder alternativ durch etwas Apfelmus für die Bindung ersetzt werden.
Wer es gerne etwas ausgefallener mag, kann frische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie oder etwas geriebenen Käse in den Teig geben. Solche Varianten machen aus dem klassischen Reibekuchen ein richtig raffiniertes Gericht für jede Gelegenheit.
Kommentare (0)
Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreibe uns doch gerne, wie du das Rezept fandest. Wir freuen uns. Martin wird sich freuen.
Nährwerte
Pro Portion