Grünkohl mit Pinkel Rezept

Herzhafter Grünkohl, würziger Speck und deftige Pinkelwurst - viel braucht es nicht, um pures norddeutsches Winterglück auf den Teller zu bringen. Grünkohl mit Pinkel ist ein sensationelles Traditionsgericht, das vor allem den Wintermonaten ihren ganz besonderen, deftigen Geschmack verleiht. Was macht dieses Gericht so besonders, wie gelingt ein authentisches Grünkohl mit Pinkel zu Hause und welche Tricks und Varianten gibt es? Dieser Blogartikel liefert Antworten auf alle wichtigen Fragen, gibt erprobte Tipps für Grünkohl mit Pinkel und führt Schritt für Schritt durch die Zubereitung des Klassikers.

Welches Fleisch oder welche Zutaten sind am besten geeignet?

Grünkohl mit Pinkel lebt von wenigen, dafür aber kräftigen Zutaten. Im Mittelpunkt steht natürlich der Grünkohl: Wer auf ein authentisches Grünkohl mit Pinkel Wert legt, verwendet am besten frischen Grünkohl aus der Region. Im Winter findet sich dieses Gemüse auf fast jedem Wochenmarkt, doch auch tiefgekühlter Grünkohl ist eine praktische Alternative, wenn es mal schnell gehen soll.

Zum Grünkohl gesellen sich bei einem klassischen Grünkohl mit Pinkel vor allem herzhafte Fleischzutaten. Pinkelwürste sind typisch für diese norddeutsche Spezialität. Diese besondere Wurst besteht meist aus grober Grütze, Hafer und Fleisch. Wer keine Pinkelwürste bekommt, kann ähnliche, geräucherte Grützwürste verwenden. Neben den Würsten sorgen würziger Speck (am besten durchwachsener, gewürfelter Speck) sowie kräftige Fleischbrühe für den typischen Geschmack.

Zwiebeln dürfen nicht fehlen: Sie geben dem Grünkohl Aroma und Tiefe, während eine Prise Zucker feine Süße beisteuert. Optional runden ein Löffel Senf und eventuell Kartoffelwürfel, wie sie in einigen Regionen gern dazugegeben werden, das Geschmackerlebnis ab.

Wie gelingt die perfekte Zubereitung von Grünkohl mit Pinkel zu Hause?

Ein perfektes Grünkohl mit Pinkel zu Hause verlangt keine komplizierten Techniken, aber etwas Geduld zahlt sich aus. Wer frischen Grünkohl verwendet, sollte diesen vorab gründlich waschen - am besten mehrfach, gern auch in einer großen Schüssel mit kaltem Wasser, damit Sand und Erde sich vollständig lösen. Die dicken Blattrippen werden entfernt; übrig bleiben nur die feinen Blätter, die anschließend grob zerkleinert werden.

Ist der Grünkohl vorbereitet, beginnt der eigentliche Kochprozess: In einen ausreichend großen Topf kommen zunächst die Speckwürfel. Sie werden ohne zusätzliches Fett ausgelassen, bis sie schön knusprig sind - so entwickelt sich das herzhafte Aroma, das später den Grünkohl durchzieht. Jetzt werden die fein gehackten Zwiebeln zugegeben und glasig gebraten. Nach kurzer Zeit kommt der vorbereitete oder tiefgekühlte Grünkohl dazu und wird kurz angedünstet.

Anschließend gießt man 1,5 Liter kräftige Fleischbrühe an, so dass der Grünkohl gerade so bedeckt ist. Das Ganze darf nun auf mittlerer Hitze etwa 1,5 Stunden leise köcheln. Dabei unbedingt gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt und die Aromen sich gleichmäßig verteilen. Nach etwa einer Stunde werden die Pinkelwürste auf den Grünkohl gelegt - sie garen die letzten 30 Minuten langsam mit, saugen sich mit den Aromen voll und bleiben saftig.

Zum Abschmecken wird klassisches Grünkohl mit Pinkel mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und optional einem Löffel Senf abgerundet. Wer mag, hebt in den letzten Minuten klein gewürfelte Kartoffeln unter - so bekommt das norddeutsche Wintergericht eine zusätzliche, sättigende Komponente.

Ein kleiner Tipp: Grünkohl schmeckt oft am besten, wenn er ein zweites Mal aufgewärmt wird. So können sich alle Aromen wunderbar verbinden.

Warum wird das klassische Grünkohl mit Pinkel manchmal nicht wie gewünscht?

Einige typische Fehler lassen sich leicht vermeiden, wenn das Grünkohl-mit-Pinkel-Rezept optimal gelingen soll. Einer der Klassiker: Der Grünkohl wird zu matschig, weil zu viel Flüssigkeit verwendet wurde oder er zu lange gekocht hat. Hier hilft es, die Brühe genau abzumessen und wirklich nur soviel zu verwenden, dass der Grünkohl gerade eben bedeckt ist. Auch regelmäßiges Umrühren verhindert, dass der Kohl am Topfboden ansetzt.

Zu fade oder zu salzig ist das authentische Grünkohl mit Pinkel vor allem dann, wenn der Salzgehalt der Brühe oder des Specks unterschätzt wird. Lieber vorsichtig würzen und erst am Ende vor dem Servieren final abschmecken.

Manchmal zerfallen die Pinkelwürste beim Mitkochen. Um das zu vermeiden, diese einfach erst in den letzten 30 Minuten auf den Grünkohl legen und nicht unterrühren. Wer eine besonders saftige Konsistenz der Wurst liebt, kann diese sogar separat dämpfen und erst zum Schluss hinzugeben.

Wenn der Grünkohl bitter schmeckt, hilft eine Prise Zucker. Sie gleicht den herben Kohlgeschmack aus und sorgt für die typische milde Note. Manche Regionen geben sogar einen Schuss Apfelsaft hinzu, um die Bitternoten abzufedern.

Kann man das Gericht vorbereiten oder aufbewahren?

Wen es um die Zubereitung von Grünkohl mit Pinkel geht, lautet der wichtigste Tipp: Das Gericht lässt sich hervorragend vorbereiten und sogar einfrieren. Frischer oder aufgewärmter Grünkohl schmeckt oft noch aromatischer als direkt nach dem Kochen. Durch das erneute Erhitzen verbinden sich die kräftigen Aromen der Brühe, des Kohls und des Fleisches perfekt miteinander.

Wer auf Vorrat kocht, kann Grünkohl mit Pinkel gut portionieren und luftdicht verpackt etwa 3 bis 4 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Wichtig ist, den Grünkohl beim Aufwärmen langsam zu erhitzen und regelmäßig umzurühren, damit die Sauce nicht anbrennt. Die Pinkelwürste am besten separat lagern und erst beim zweiten Servieren wieder auf den Grünkohl setzen, damit sie nicht austrocknen.

Zum Einfrieren eignet sich Grünkohl generell sehr gut. Nach dem Auftauen einfach in einem Topf langsam erwärmen und eventuell mit etwas Brühe auffrischen. Die Würste lieber frisch dazugeben, dann bleibt das Gericht wunderbar saftig und aromatisch.

Welche Beilagen passen am besten zum klassischen Grünkohl mit Pinkel?

Traditionell wird Grünkohl mit Pinkel mit verschiedenen Beilagen serviert, die den deftigen Charakter des Gerichts wunderbar unterstreichen. Besonders beliebt sind salzig-würzige Kartoffelbeilagen. Ob ganz klassisch als Salzkartoffeln, gebratene Kartoffelwürfel oder Petersilienkartoffeln - sie nehmen die aromatische Sauce vom Grünkohl gut auf und sorgen für eine angenehme Sättigung.

Auch ein Stück frisches Bauernbrot ist als Beilage zu Grünkohl mit Pinkel perfekt, denn damit lässt sich die letzte Sauce aus dem Teller aufnehmen. Wer etwas Abwechslung sucht, kombiniert das Gericht mit einem fruchtigen Apfelrotkohl oder kleinen Karottenstücken, die kurz im Grünkohltopf mitgegart werden.

In einigen Regionen Norddeutschlands gibt es außerdem Kasseler, Kohlwurst oder geräucherten Bauchspeck zum Grünkohl mit Pinkel. Diese Varianten sorgen für noch mehr Abwechslung und machen das Gericht zum Festmahl.

Welche kleinen Tricks oder Varianten gibt es bei Grünkohl mit Pinkel?

Die Zubereitung von Grünkohl mit Pinkel ist traditionell, erlaubt aber zahlreiche kleine Kniffe und regionale Varianten. Wer ein besonders würziges Ergebnis erzielen möchte, brät die Zwiebeln und den Speck ruhig etwas kräftiger an - das sorgt für noch mehr Geschmacksfülle.

Einige Liebhaber geben eine Prise Muskat oder etwas frisch gemahlenen weißen Pfeffer an den Grünkohl, um den Eigengeschmack zu betonen. Auch ein Teelöffel mittelscharfer Senf zum Schluss hebt die Würze im Einklang mit dem Räucheraroma der Wurst.

In südlicheren Regionen gibt es statt Pinkel- auch Bregenwurst oder Kochmettwurst als Beilage. Vegetarier können den Speck durch Räuchertofu ersetzen und statt Fleischbrühe eine kräftige Gemüsebrühe verwenden. Auch vegane Alternativen zu Pinkelwürsten sind im Handel erhältlich.

Wird Grünkohl mit Pinkel für Gäste vorbereitet, empfiehlt es sich, das Gericht am Vortag zu kochen. Durch das nochmalige Erwärmen verbinden sich die Aromen ideal, und das Essen lässt sich entspannt servieren. Wer mag, setzt Pinkelwürste und Kartoffeln getrennt auf den Grünkohl, so lassen sich Portionsgrößen und Gargrade individuell steuern.

Falls die Sauce bei klassischem Grünkohl mit Pinkel zu dünn geraten ist, hilft eine Handvoll Haferflocken oder geriebene Kartoffel, die im letzten Kochabschnitt eingerührt werden - sie binden die Flüssigkeit sanft, ohne den Geschmack zu verändern.

Und noch ein letzter Tipp: Frischer Grünkohl behält seine schöne grüne Farbe am besten, wenn er nach dem Waschen ganz kurz mit kochendem Wasser überbrüht wird, bevor er zusammen mit Speck und Zwiebeln weiterverwendet wird.